

So geht's richtig
Die Temperatur ist entscheidend
Richtig gekühlt, schmeckt Pils am besten. Denn die Temperatur ist entscheidend für den Pils-Genuss.
Wer kennt das nicht: Ein heißer Sommertag und schon seit einer Ewigkeit Durst auf ein leckeres Bier. Ein kühles, frisches Pils! Nach Feierabend schnell in der Gaststätte um die Ecke vorbeigeschaut und hastig ein Glas bestellt. Doch dann die Enttäuschung: „Schmeckt komisch“, meint man nach dem ersten Schluck. Der Grund für die Enttäuschung liegt auf der Hand.
Denn: Schmeckt die gleiche Sorte „irgendwie anders“ als sonst, liegt’s meist an der falschen Temperatur. Was die Geschmacksnerven zum Rebellieren bringt. Damit jede Sorte ihre geschmackliche Vielfalt ganz entfalten kann, braucht´s eine optimale Trinktemperatur. Ein Fachmann für Kühlungsfragen muss man dabei aber nicht werden, schon ein kleiner Ausflug in die Bierkunde reicht aus.
Eine einfache Faustformel
Der „Gerstensaft-Gourmet“ in den eigenen vier Wänden kann sich
einer einfachen Formel bedienen, um seinen Gästen Bier mit der richtigen Kühle anbieten zu können. Zur Orientierung: Gelagert werden sollte Bier bei 5-8 Grad Celsius – die optimale Trinktemperatur liegt bei 8-10 Grad Celsius.
Bier gehört auch keinesfalls in den Gefrierschrank. Zu empfehlen ist da schon eher eine mit kaltem Wasser gefüllte Badewanne. Vermeiden Sie große Temperaturschwankungen, sie schaden dem Geschmack. Ein aufmerksamer Gastgeber wird diese Grundgesetze berücksichtigen.


Noch ein Tipp
Auch auf das Glas kommt es an!
Dass zum Gerstensaft-Genuss eine schöne Schaumkrone gehört, wissen selbst diejenigen, die kein Bier trinken. Deshalb gilt es, das Glas zu beachten:
Um den Schaum nicht zu zerstören, muss das Glas völlig fettfrei sein. Deswegen sollten Biergläser auch nicht in der Spülmaschine mit anderem Geschirr gereinigt werden, sondern von Hand mit warmem Wasser – ein wenig Spülmittel genügt. Danach kurz mit kaltem Wasser nachspülen.
Die Schaumkrone wird es Ihnen später danken, sie gedeiht prächtig. Gläser nicht abtrocknen, sondern abtropfen lassen. Greifen Sie nie mit den Fingern ins Glas, die zurückbleibenden Fettspuren der Hände würden den Schaum zerstören. Übrigens: Auch Qualm und Nikotin schaden der Krone. Für die Aufbewahrung empfehlen sich am besten geschlossene Schränke.
Zapfen ist keine Kunst
Dass ein frisch gezapftes Pils keine sieben Minuten braucht, sondern höchstens drei, ist inzwischen bekannt. Wie lange es tatsächlich dauert, um an ein anständiges Gezapftes zu gelangen, hängt vom Kohlensäuregehalt ab – und von den richtigen Handgriffen. Halten Sie das saubere und mit kaltem Wasser vorgespülte Glas schräg unter den voll geöffneten Zapfhahn und füllen Sie es bis zur Hälfte auf. Nach einer Minute Wartezeit wird nachgezapft. Dabei sollte der Hahn nicht ins Bier eintauchen. Wenig später setzen Sie dem Bier die Krone auf: durch mehrmaliges schnelles Öffnen und Schließen des Zapfhahnes.

Aus der Würze wird Bier
Im Gärkeller kommt nun die Hefe hinzu, die sofort die Gärung auslöst.
Sie wandelt den Zucker in Alkohol und Kohlensäure um. Nach rund einer Woche ist die Hauptgärung beendet, die Hefe wird abgezogen. Sie kann nach gründlicher Reinigung weiterverwendet werden. Weil sie hochwertiges Eiweiß und vor allem Vitamine in hoher Konzentration enthält, wird sie auch in der Nahrungsmittelproduktion geschätzt. Für das Jungbier kommt nun die Zeit des Reifens im Lagerkeller. Im Lagerkeller geschieht dreierlei: Erstens rundet sich der Geschmack des Bieres ab, der noch vorhandene Restzucker wird fast vollständig abgebaut. Zweitens wird die Kohlensäure gebunden und gibt dem Jungbier seine Spritzigkeit. Drittens setzen sich die restliche Hefe und die Eiweißflocken auf dem Boden ab: Das Bier wird klar.